Stress
Stress ist heute ein inflationär benutzter Begriff und man hat den Eindruck, dass dies ein charakteristisches Merkmal unserer Zeit sei. Dem ist nicht so. Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte sahen wir uns Stress ausgesetzt, ob es vor langer Zeit die Säbelzahntiger waren, später Kriege, Hungersnöte, Seuchen oder heute Naturkatastrophen, die Überforderung am Arbeitsplatz, Termindruck oder Ähnliches.
In vier Punkten unterscheidet sich unsere heutige Situation aber von früheren Zeiten:
- werden wir heute älter und chronischer Stress hat länger Zeit, schädigend auf uns einzuwirken,
- waren wir früher körperlich aktiver und konnten den Stress besser auf diesem Wege abbauen - heute fehlt uns oftmals dieses Ventil,
- wissen wir heute viel mehr über Stress und dessen vielfältige Formen. Nicht nur, welche Reaktionen er im Gehirn, im vegetativen Nervensystem und in der Psyche, in der Körperanatomie und den Körperfunktionen sowie auf zellulärer und molekularer Ebene auslöst, sondern auch, was wir dagegen tun können, und
- haben wir verstanden, dass es kurze, kontrollierbare Stressepisoden gibt, die im Sinne eines (guten) Eustresses stimulierend wirken im Unterschied zu den chronischen Dysstresszuständen, die krank machen können.
Zur weiteren Lektüre der verschiedenen Stressformen und -ursachen empfehle ich das Buch von Rensing et al: Mensch im Stress.
Wie man die verschiedenen Auswirkungen des Stresses auf körperlicher und biochemischer Ebene objektivieren und quantifizieren kann, beschreibe ich unter HRV-Messung und dem ganzheitlichen Speziallabor. Daraus ergeben sich dann auch die therapeutischen Ansätze, die ich in meiner Sprechstunde beleuchte.
Zur weiteren Lektüre, was man selbst tun kann, um zu entschleunigen, empfehle ich Ihnen schon jetzt den preisgekrönten Roman von Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit sowie den Weltbestseller von Robin Sharma: Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte.
Und wie man schließlich eine höhere Stressresistenz oder noch besser: Resilienz entwickeln kann, beschreiben wir in unserem Buch Resilienz to go von Wissenbach et al (im Druck).